Ein regelrechter Bewusstseinswandel sorgt derzeit dafür, dass die Textilbranche kräftig durchgeschüttelt wird. Mehr und mehr Kunden versuchen darauf zu achten, dass die Kleidung, die sie täglich tragen, fair produziert und aus nachhaltigen Materialien hergestellt wurde. Das stellt Hersteller, die teils über Jahrzehnte auf kostengünstige Materialien und Lohndumping gesetzt haben, vor echte Probleme.
Wie können Textilien nachhaltiger hergestellt und genutzt werden?
Bei der Frage nach der Nachhaltigkeit von Textilien teilen sich die Meinungen der Konsumenten grundsätzlich in zwei Lager auf: Die einen glauben, der beste Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Lebensweise ist Verzicht. Sie versuchen, so gut wie keine Kleidung mehr neu zu kaufen und stattdessen lieber vorhandene Kleidung länger zu nutzen oder gebrauchte Textilien zu erwerben. Die anderen wollen auf gewisse Trends und ein regelmäßiges Update im Kleiderschrank nicht verzichten, achten aber auf gewisse Indikatoren beim Kauf der Kleidung, die eine nachhaltige Produktionsweise anzeigen. Insgesamt lässt sich aber auch ein Trend zu mehr Selfmade-Textilien beobachten.
Online-Shops wie www.textilwaren24.eu bieten beispielsweise Textilien ohne Logos an, welche die Kunden selbst bedrucken können. Auch das ist eine Möglichkeit, Individualität zu wahren ohne gleichzeitig von vorgefertigten industriellen Produkten abhängig zu sein. Oftmals ist es sehr viel leichter, qualitativ hochwertige und nachhaltig produzierte Basics zu erwerben, die man selbst modifizieren kann, als auf neue Kollektionen zu setzen. Zudem entdecken mehr und mehr Menschen den Spaß am Selbermachen. Die Fähigkeit, Kleidung selbst modifizieren oder reparieren zu können, lässt sich ebenfalls dem Bewusstseinswandel in Richtung Nachhaltigkeit zurechnen.
Wo früher einfach weggeschmissen wurde, wenn etwas nicht mehr gefallen hat oder kaputt ging, wird heute selbst Hand angelegt. Viele Menschen müssen sich diese Fähigkeiten, welche die arbeitsteilige Gesellschaft über Jahrzehnte hinweg an Dienstleister ausgelagert hat, aber zunächst erst einmal wieder aneignen. In sogenannten Repair-Cafés oder Upcycling-Shops finden sich Personen zusammen, die sich genau das zum Ziel gesetzt haben.
Wie reagiert die Branche auf den Nachhaltigkeits-Trend?
Die Textilbranche hat seit einigen Jahren den Nachhaltigkeits-Trend bewusst wahrgenommen und für sich entdeckt. So setzen beispielsweise auch Billig-Produzenten mittlerweile auf ein grünes Image und bieten den Kunden Möglichkeiten, ihre getragene Kleidung wieder einem Wertstoffkreislauf zuzuführen. Die Strategie dahinter ist: Wenn die Kunden ihre gebrauchten Klamotten beim Händler abgeben und sich somit das gute Gewissen abholen, sind sie eventuell bereit, auch wieder neue Textilien zu kaufen. Andere Händler wiederum stellen tatsächlich ihre Produktion um und lassen den Kunden über bestimmte Labels wissen, dass sie zu fairen Arbeitsbedingungen und mit nachhaltigen Materialien produzieren.
Zweifellos werden wir in Zukunft weiterhin beobachten können, wie mehr und mehr Hersteller auf nachhaltige Produktionsmethoden umsatteln. Die Umwelt wird das freuen – und die Kunden natürlich auch.
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