Der „Cost-Average-Effekt“ ist ein Begriff aus der Finanzbranche und wird oft im Zusammenhang mit Fondssparen in Verbindung gebracht und beschreibt das Ausnutzen der Kursschwankungen der Fonds (kann jedoch auch bei anderen Wertpapieren erzielt werden).
Wie funktioniert der Cost-Average-Effekt?
Um den „Cost-Average-Effekt“ zu erzielen wird über einen längeren Zeitraum regelmäßig (Beispielsweise jeweils zum 1. eines Monats) eine bestimmte Summe (z.B. 100,- EUR) in einen Fonds (nennen wir Ihn Fonds X) investiert.
Herkömmlicher Fondskauf vs. Fondssparen
Ausgangslage
- Zur Verfügung stehender Betrag: 1.000,- EUR
- Preis Fonds X am 01.01. = 100,- EUR
Der Einfachheitshalber verzichten wir hier auf das einberechnen der Verwaltungsgebühren, Ordergebühren, Inflation, etc.
Beispiel für den „normalen“ Fondskauf
- Herr Z. kauft am 01.01. für 1.000,- EUR 10 Fondsanteile zu je 100,- EUR.
- Am 31.10. des selben Jahres hat der Fonds einen Wert von 120,- EUR.
Somit hat Herr Z. einen Gewinn von 20% gemacht und hält aktuell 10 Fondsanteile im Wert von insgesamt 1.200,- EUR.
Beispiel für ein regelmäßiger Sparplan mit der Nutzung des „Cost-Average-Effekts“
Herr Z. beschließt jeweils am 1. eines jeden Monats 100,- EUR in einen Fonds zu investieren.
Monat Fondspreis = Anteil(e)
1 100,- EUR = 1,0
2 89,- EUR = 1,1236
3 78,- EUR = 1,2821
4 70,- EUR = 1,4286
5 77,- EUR = 1,2987
6 85,- EUR = 1,1765
7 92,- EUR = 1,0870
8 99,- EUR = 1,0101
9 105,- EUR = 0,9524
10 120,- EUR = 0,8333
———————————————-
= 11,1922 Anteile
Da Herr Z. nicht sein ganzes Geld gleich zu Beginn des Jahres für den Kauf der Fondsanteile zu 100,- EUR eingesetzt hat, sondern über eine Periode von 10 Monaten zu immer gleichen Raten Anteile am Fonds X zu jeweils unterschiedlichen Preisen erworben hat, hat er sich des Cost-Average-Effekts bedient. So hat Herr X nicht nur mehr Fondsanteile in dieser Periode erworben (ganze 1,1922 mehr als bei der herkömmlichen Methode), sondern konnte auch den Ertrag deutlich steigern.
Am Ende des 10. Monats hält Herr Z. 11,1922 Fondsanteile im Wert von insgesamt 1.343,06 EUR. Dies entspricht einer Rendite von 34,3% und somit 14,3 % mehr als hätte
Herr Z. direkt all sein Geld zu Beginn des Monats 1 investiert.
Es gilt jedoch zu beachten, dass der Cost-Average-Effekt nicht immer die beste Lösung erzielt. Sollten die Fondspreise aus unserem Beispiel von Anfang an kontinuierlich steigen, wird sich der durchschnittliche Kaufpreis erhöhen und Herr Z. würde weniger als 10 Anteile für sein Geld erhalten und somit auch weniger Rendite erzielen.
Fazit
Der Cost-Average-Effekt ist eine sinnvolle Methode um sein Risiko etwas zu minimieren, und ist eher für längerfristige Anleger geeignet. Um den Effekt auch wirklich nutzen zu können, sollte der Markt ebenfalls volatil sein. Was außerdem auf jeden Fall berücksichtigt werden sollte, sind die zusätzlich anfallenden Kosten, wie bspw. Ordergebühren, die mit jedem Zukauf anfallen können.